Presseberichte: Metzgersprung am Marienplatz


Auf dem Sprung in die berufliche Zukunft

Mit einer willkommenen Abkühlung im Fischbrunnen am Marienplatz haben am Sonntag, den 08. September 2013, die jahrgangsbesten Lehrlinge des Metzgerhandwerks den Abschluss ihrer Ausbildung begangen, unter ihnen auch 44 Jung-Gesellinnen und -Gesellen der Traditionsmetzgerei vinzenzmurr.

Der traditionelle Münchner Metzgersprung findet nur alle drei Jahre statt. Das Ritual geht – ähnlich wie der Schäfflertanz – auf die Zeit der Pest im München des 16. Jahrhunderts zurück. Metzger und Schäffler waren damals die ersten Zünfte, die nach dem Wüten des „schwarzen Todes“ tanzend und musizierend durch die Straßen zogen, um den Menschen wieder Mut zu machen. Der ausgelassene Umzug endete mit einem Sprung in den Fischbrunnen.

Als Lohn für ihre tapfere Initiative erhielt die Metzgerinnung seinerzeit das Recht zugesprochen, den Umzug samt Brunnensprung alljährlich am Rosenmontag zu wiederholen. Eine Tradition, die sich bis heute erhalten hat – auch wenn man inzwischen zu einem Drei-Jahres-Turnus an einem Sonntag im September übergegangen ist.

„Mit dem Sprung in den Fischbrunnen werden die ausgelernten Lehrlinge symbolisch von den Sünden der Ausbildung reingewaschen“, erläutert vinzenzmurr-Geschäftsführer Markus Brandl. Der Metzgersprung ist verbunden mit einem anderen Zunftbrauch: der Freisprechung der Lehrlinge.

Bei der anschließenden Freisprechungsfeier im Hofbräuhaus erhielten alle erfolgreichen Azubis aus der Hand von Innungs-Obermeister Georg Schlagbauer ihre Prüfungszeugnisse. Metzgermeister Markus Brandl freute sich, dass – wie in den Vorjahren – auch 2013 wieder Auszubildende von vinzenzmurr zu den Jahrgangsbesten zählten.

Der Münchner Metzgersprung ist indes nicht nur Erinnerung an eine lebensbejahende historische Geste – der gute Zweck ist vielmehr bis heute lebendig. So verkauften angehende und gestandene Metzger von vinzenzmurr zwischen dem Bad im Brunnen und der Freisprechungsfeier auf dem Viktualienmarkt Leberkäs-Semmeln. Der gesamte Erlös geht in diesem Jahr an die „Herz für Herz Stiftung für Leben“.